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Die Kiroadischen Inseln - Lebende Erde |
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Kiroadische Inseln |
Fläche: | 146.970 km² |
Einwohner: | 532 000 (99% Kiroaden,
1% Menschen, Norren) |
Hauptstadt: | Niaha |
Staatsform: | Rat |
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Man sagt, dass die Kiroaden hunderte verschiedener Wörter für Sand haben, und dieses Gerücht über jenes mysteriöse und sagenumwobene Volk ist definitiv wahr. Sand ist alles für die sonderbaren Bewohner des schlammigen Inselreiches – er ist die Basis ihres Lebens. Die Kiroaden essen Sand, sie leben im Sand, ja selbst ihre Körper bestehen beinahe vollständig aus Sand. Dieser Sand wird mit Wasser zu einer Paste verrührt und dann von ihnen sorgfältig auf das Kristallgeflecht gespachtelt, das ihr Skelett darstellt. Doch auch alles, was sie zum täglichen Leben verwenden, stellen die Kiroaden aus Sand her: ihre Häuser, die gigantischen Brotlaiben gleichen, ihre Möbel – ja, sogar Schiffe, die gewaltigen schwimmenden Trögen mit Schaufelrad ähneln. Dieser Sand trocknet zu einer steinharten Masse und macht die Körper der Kiroaden selbst sowie alles, was sie herstellen, überaus robust und langlebig. Und sollte irgendwo im Zement ein Riss entstehen, lässt er sich schnell und leicht ausbessern.
Während in den Augen ausländischer Besucher die sandige Umgebung eintönig und gleichförmig wirkt, ist dies für die Kiroaden keineswegs der Fall. Sie bemerken winzigste Unterschiede in Form, Farbe und Zusammensetzung verschiedener Sand-arten auf allen Inseln, aus denen ihr Reich besteht. Auch sind sie der Überzeugung, dass diese unterschiedlichen Arten von Sand ihren Trägern und den Gegenständen, die aus ihnen gefertigt wurden, besondere Eigenschaften verleihen. So ist es wohl zu erklären, dass die eher behäbigen Kiroaden eine emsige Geschäftigkeit an den Tag legen, wenn es darum geht, besonders begehrten Sand in alle Winkel ihrer Inseln zu transportieren. Als ganz besonders begehrt und wertvoll haben sich verschiedenste Sand-Variationen aus dem Ausland erwiesen. In nicht wenigen Hafenstädten im Süden wundert man sich über dieses merkwürdige Volk, das ihnen so begeistert vermeintlich wertlosen Dreck abkauft. Doch nicht nur normaler Sand ist unter den Kiroaden heiß begehrt. Beimischungen aus diversen Mineralien oder gar zerstoßenen Edelsteinen machen den Sand als Grundstoff für alle möglichen Vorhaben erst besonders wertvoll.
Die Gesellschaft der Kiroaden teilt sich in mehrere Gruppen auf, je nachdem in welcher Gegend, in welchem Tümpel oder Schlammloch sie dereinst herangewachsen sind, kann man von etwas wie verschiedneen „Familien“ oder „Stämmen“ sprechen. Da die Gruppen ortsbedingt verschiedene Arten Sand verwenden und sich auch über dessen Eigenschaften nicht immer einig sind, begegnen sie einander teilweise mit Misstrauen und sogar Feindseligkeit. Schließlich weiß man auf den ersten Blick, was von jemandem zu halten ist, der aus einem bestimmten Sand geformt wurde. Kriegerische Auseinandersetzungen gibt es jedoch nur selten. Stattdessen werden Konflikte in der Regel vom Rat ausdiskutiert, in den jede Gruppe ein gewähltes Mitglied entsenden kann. Solche Diskussionen können Jahre in Anspruch nehmen. Schließlich haben die Kiroaden ein anderes Verhältnis zur Zeit als die kurzlebigen Wesen aus Fleisch und Blut. So ist es auch zu erklären, dass ein Ratsmitglied nur etwa alle fünf bis zehn Jahre vor seiner Gemeinde Rechenschaft ablegen muss. Je nachdem, wie zufrieden die Gruppe mit der jeweiligen Leistung ist, ist das Ratsmitglied angehalten, sein Vorgehen zu ändern, oder ein neues Mitglied wird bestimmt. (kl, me, ps)
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