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Terebis - Die Spinneninsel |
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Terebis |
Fläche: | 318.960 km² |
Einwohner: | 820 000 (95% Menschen,
4% Tekumir, 1% Norren) |
Hauptstadt: | Taribis |
Staatsform: | Matriarchalische Theokratie |
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Die Insel Terebis ist eine Theokratie, geleitet von mächtigen Priesterinnen, den „Netzleserinnen“, die bevorstehende Ereignisse aus den Mustern der Spinnennetze ihrer heiligen Spinnen ablesen. Dem Glauben der Terebin zufolge ist das Schicksal ein Netz, an dem zahlreiche Spinnen weben. Jede dieser Spinnen sei von einzigartigem und eigenwilligem Geist, und ihre widerstreitenden Ansichten gestalten den Lauf Welt. Ein Echo ihres Willens aber sei bei den vielen Spinnen im Diesseits wiederzufinden und wirke sich auf die Form ihrer Netze aus. So könne ein kundiges Auge erkennen, welche göttliche Spinne gerade die Oberhand hat und den LAuf des Schicksals bestimmt. So können sie sowohl Einzelschicksale als auch weltumfassende Ereignisse erkennen, bevor sie eintreten.
Das Alltagsleben auf Terebis ist streng nach Geschlechtern geordnet. Es gibt typisch weibliche und typisch männliche Berufe, wobei alles, was mit Kraft, Gewalt, Räumlichkeit und Verwaltung zusammenhängt, typisch männlich ist und alles, was Intuition, Initiative, Inspiration und Erschaffung beinhaltet, als typisch weiblich angesehen wird. Frauen machen Politik und beschließen Gesetze, Männer setzen sie durch. Männer kümmern sich um die Buchhaltung, aber Frauen entscheiden, wie das Geld ausgegeben wird. Frauen entwerfen Bauwerke, Männer bauen sie. Frauen pflanzen, Männer ernten. Frauen verarbeiten und kochen alles pflanzliche, Männer schlachten und verarbeiten alles tierische, usw. Frauen entscheiden auch, mit wem sie wie lange zusammenleben und gegebenenfalls Kinder haben möchten. Doch keineswegs werden Männer unterdrückt oder als unterlegen betrachtet. Ihre Ansicht gilt viel, und die Kompetenz in ihren jeweiligen Bereichen wird ernst genommen.
Die Trennung der Geschlechter zieht sich tief durch die Kultur der Insel und wird penibelst beachtet. Um jede Person jederzeit ihrem Geschlecht zweifelsfrei zuordnen zu können, tragen die Terebin ihre Geschlechtsteile jederzeit offen oder bedecken sie höchstens notdürfig durch einen dünnen losen Stofflappen. Diese Praxis wird im Ausland verständlicherweise als skandalös oder obszön angesehen, während die Terebin in der Regel ihre Identität stolz und offen zur Schau stellen.
Den Geschlechtern sind bestimmte Verhaltensweisen vorgeschrieben. Das dahinterstehende System ist für Außenstehende kaum und selbst für Einheimische manchmal nur schwer zu verstehen. Doch in jüngster Zeit beginnen sich die strengen Definitionen zu lockern. Wer eine Lebensweise ausüben möchte, der nicht dem biologischen Geschlecht entspricht, kann dies zwar tun, muss jedoch von diesem Zeitpunkt an gesellschaftlich das andere Geschlecht annehmen und dies durch Verhüllung der Geschlechtsteile deutlich machen – was viele Betroffene als Zeichen der Ächtung empfinden. Seit ein paar Jahren ist es nicht nur möglich sondern auch erlaubt, durch Magie einen Geschlechtswechsel vornehmen zu lassen, was in vielen Fällen als übertrieben invasiver Eingriff angesehen wird. Schließlich gibt es z.B. genügend Männer, die gern Architekten wären oder Frauen, die als Buchhalterin arbeiten möchten, ohne deswegen gleich ihr Geschlecht ändern zu müssen. Auch führt diese Praxis das ganze althergebrachte System ad absurdum. Denn wenn es so leicht möglich ist, das Geschlecht zu ändern um sich so verhalten zu dürfen wie gewünscht, kann das Geschlecht nicht das ausschlaggebende Kriterium sein. Denn schließlich war die gewünschte Lebensweise auch ohne eine magische Anpassung des Geschlechts möglich. Diese Einsicht hat sich aber noch lange nicht in allen Köpfen festsetzen können.
(me, kl)
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