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Die Wissenschaft Espers

Über das Wesen der Welt


"Es mag sein, daß wir durch das Wissen anderer gelehrter werden.
Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Montaigne

Esper ist eine Welt voller rätselhafter Mysterien und Geheimnisse, die schon seit jeher die Neugierde von Forschern aller intelligenten Rassen Espers geweckt haben. Im Laufe der Zeit konnten diese Forscher ein beachtliches Wissen anhäufen, von dem teilweise etliches wieder verloren ging und nur noch in Form rätselhafter Inschriften oder Artefakte übrig geblieben ist. Doch trotzdem treiben Neugierde und Wissensdrang die esperischen Forscher weiterhin an, das Wesen der Welt zu ergründen.
Je nach kulturellem Hintergrund ist die Einstellung zur Forschung und zur Zugänglichkeit zu Wissen stark unterschiedlich. Während das Mabedianertum regelrecht dazu ermuntert, das Wesen der Welt zu erforschen, um Mabeds Schöpfung zu verstehen und erhalten zu können, sind etliche andere Religionen neuen Erkenntnissen gegenüber überaus feindselig eingestellt. So manche bahnbrechende Erfindung wurde bereits als Ketzerei verurteilt und unterdrückt.
Wie auch immer man zu den Wissenschaften stehen mag: Wissen ist Macht, und Macht teilt man nicht gerne. Deshalb gibt es eine Menge Wissen, das aufgespalten und unzusammenhängend im Besitz diverser Zirkel, Familien, Religionsgemeinschaften und ähnlicher kleiner Gruppen ist, und als Geheimwissen betrachtet und eifersüchtig vor anderen Wissensdurstigen behütet wird. Einige Erkenntnisse werden dem gemeinen Volke sogar bewußt vorenthalten. Vornehmlich mit dieser Herangehensweise an Wissen und Wissensvermittlung hängt auch der niedrige Alphabetisierungsgrad in weiten Landstrichen Espers zusammen. Nur die wenigsten Freien und Sklaven können lesen und schreiben. In einigen Ländern, wie zum Beispiel Andarien, Marhalstan oder Tlitlatli ist der Buchdruck verboten bis stark eingeschränkt, womit eine einfache und schnelle Möglichkeit verlorengeht, Texte schnell zu vervielfältigen und unters Volk zu bringen.

Naturwissenschaften und Forschung


Mathematik
In der Mathematik sind die Null, negative, rationale und Dezimalzahlen bekannt und die Geometrie ist weit fortgeschritten. So wurde zum Beispiel das Verhältnis von Kreisradius zum Umfang annähernd bestimmt (welches zur Entdeckung transzendenter Zahlen beitrug) oder die Verhältnisse von Winkeln und Seitenlängen in Dreiecken erkannt. Ebenso sind Algebra und Zinsrechnung bekannt.
Einige Gelehrte entwickeln zurzeit die Grundlagen der analytischen Geometrie und genaue mechanische Rechengeräte sind, wenn auch selten, erhältlich. Immer genauere Berechnungen von Quadratwurzeln und Logarithmen werden in speziellen Tabellen veröffentlicht.

Mechanik
Die Mechanik ist recht hoch entwickelt und funktioniert im allgemeinen auf der Basis von Erfahrungswerten, da noch viele Gesetzmäßigkeiten ihrer Entdeckung harren. Tabellen zur Materialkunde, zu Biege- und Scherkräften, zur Reibung und zum Auftrieb erleichtern das mechanische Handwerk, das viele Kräne und Hebewerke, Übersetzungen und Flaschenzüge, Fahrzeuge und Pumpen hervorbringt.
An weiteren Phänomenen ist schon seit langer Zeit der Kompass sowie das Prinzip des Magnetismus bekannt. Dass Blitze mit Vorliebe in bestimmte Metalle einschlagen, wurde ebenfalls erkannt und zum Prinzip des Blitzableiters verwertet.
Die Thris nutzen die Kräfte elektromagnetischer Felder, allerdings haben die restlichen Völker Espers hiervon keine Ahnung.

Optik
In der Optik finden geschliffenen Linsen als Lupen, Fernrohre oder in primitiven Mikroskopen Verwendung; die Gesetze der geometrischen Optik sind ebenfalls bekannt.
Solch hochspezialisierte Präzisionsinstrumente sind selbstverständlich allesamt Spezialanfertigungen, entsprechend teuer und ebenso entsprechend selten und nur für privilegierte Kunden zu bekommen.

Alchimie
Die experimentelle Alchimie hat eine große Menge materialkundlichen Wissens hervorgebracht. Verwendung finden diverse Säuren, Lösungsmittel und Brandöle.
In Shya Dai Nim ist das Schießpulver entdeckt worden, das zuerst in Feuerwerken als nettes Spielzeug verwendet wurde und in jüngster Zeit auch beim Militär Verwendung findet.
Die Elementartheorie ist vorherrschend; alle Substanzen werden als Mischungen der fünf Elemente angesehen.

Biologie
Auch auf dem Gebiet der Biologie herrscht empirisches Wissen vor, ohne dass Gesetzmäßigkeiten oder Zusammenhänge bekannt wären.
Die anatomischen Zusammenhänge sind in großen Teilen bekannt aber freilich bei weitem noch nicht verstanden. Der lomer Apothekarius Adii Va Linviuu entdeckte mit seinem Mikroskop gar die ersten Bakterien.

Astronomie
In der Astronomie herrscht in nahezu allen Kulturen die Auffassung vom heliozentrischen Weltbild vor. Die Bahnen der Monde und Planeten können teilweise einigermaßen zuverlässig berechnet werden. Sterne und Planeten werden schicksalsweisende Eigenschaften zugeschrieben.

Magiekunde
In einigen Teilen Espers stehen viele der genannten Wissenschaften hinter den magischen Wissenschaften zurück, die vor allem in der praktischen Umsetzung weitaus schneller und effektiver Ergebnisse zeigen, als weltliche Methoden dies könnten.

Angewandte Wissenschaft und Technik


Fernkommunikation
Die Fernkommunikation bedient sich einzelner Boten, die entweder eine schriftliche (und oftmals codierte) Nachricht oder in den selteneren Fällen magische Nachrichtenspeicher transportieren oder denen die Nachricht auf telepathischem Wege ins eigene Gedächtnis eingespeichert wird (ohne dass sie selbst auf dieses Wissen zugreifen könnten). In einigen Ländern werden codierte Nachrichten schnell über Winktürme, Spiegelzeichen oder Schallhörner übermittelt.

Antriebskräfte
Die wichtigsten Kraftquellen sind Muskelkraft (sei es nun in Form der Arbeit von Sklaven oder Verbrechern, aber auch unterbezahlten Tagelöhnern oder die Arbeit diverser Nutztiere). Wasserkraft findet entlang aller Flüsse zum Beispiel in Mühlen oder Sägewerken Verwendung. Die weniger zuverlässige Windkraft wird seltener verwendet. Feuer als Kraftquelle (aus Holz, Kohle oder Drachenfett) wird nahezu zur Metallverhüttung oder in der Alchimie genutzt; es gibt einige wenige Spielereien mit Dampfkraftmaschinen, die aber bisher häufiger ihren Konstrukteuren um die Ohren flogen, als sinnvolle Arbeit zu verrichten. Kleinere Gerätschaften funktionieren häufig auf der Basis von Uhrwerken mit Federn und Spiralen oder gar mittels Magie, die jedoch nur in teuren Kristallen oder magischen Metallen gespeichert werden kann.

Materialkunde
In der Materialkunde, egal, ob es nun Hüttenwesen und Gussmethoden oder die alchimistische Verarbeitung tierischer und pflanzlicher Produkte zu Werkstoffen für den Rüstungs- oder Fahrzeugbau sind, ist der Wissensstand der esperischen Völker recht unterschiedlich. Vornehmlich haben die Ingenieure mit der stellenweisen Seltenheit von Eisen auf Esper zu kämpfen, weshalb robuste und strapazierfähige Metalle eine reine Seltenheit sind. Das meistverbreitete Metall auf Esper ist daher sicherlich Bronze. Namentlich zu erwähnen sind sicherlich noch Haradhwar, eine extrem harte garribische Titanstahllegiegung und verschiedenfarbige Legierungen des magischen Metalls Deovan, ebenso wie der ebenso extrem harte wie extrem seltene Eílvenstein, ein bläulicher Kristall, der sich in jede beliebige Form gießen lässt.
Harze tropischer Bäume erlauben den Bau funktionierender Dichtungen, während verschiedene Öle als Schmiermittel dienen. Besonderes Baumaterial ist sicherlich der leichte und sehr harte Elakkenmörtel. Auch einige Holzarten mit besonderen Eigenschaften finden Verwendung, wie zum Beispiel das Holz des Sapbaums mit seinem metallisch goldenem Glanz, oder das extrem seltene Schwebeholz aus den nördlichen Urwäldern.

Kriegswesen
Auf Esper beruht das Kriegswesen nicht nur auf Hieb und Stich, und so sind Nahkampfwaffen zwar noch immer dominierend (vornehmlich solche, die in geschlossener Formation eingesetzt werden können). Wichtig sind jedoch entweder Disziplin oder Mobilität der einzelnen Truppen, und so manches Mal hat der kluge Einsatz eines kleineren und schlechter ausgerüsteten Heeres eine Entscheidung herbeigeführt, die besser ausgestatteten Armeen verwehrt war.

Medizin
Die esperische Medizin ist von Kultur zu Kultur verschieden fortschrittlich ausgeprägt. Die Spannweite reicht hier von abergläubischer Verwendung von Fetischen oder der Berücksichtigung bestimmter Sternkonstellationen bis zu aufgeklärten Behandlungsmethoden. Die anatomischen Kenntnisse (auch von Fremdspezies) sind recht umfassend, wenn auch teilweise von Vorurteilen und Irrtümern belastet. Die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in den großen Städten funktioniert in den meisten Kulturen einigermaßen zufriedenstellend; es gibt eine Badekultur und bezahlte „Kammerjäger“, so dass die grundsätzlichen hygienischen Bedingungen stellenweise recht zufriedenstellend sind.

Baukunst
Besondere Leistungen der esperischen Baukunst sind freilich die Höhlenstädte Etzels, die bizarren schwebenden Türme der Thris oder die gespeichelten Gebilde der Elakken, ebenso wie die untermeerische Stadt Elíanor und die Kristallhöhlen der Izgûl, aber auch die „normalen“ Gebäude auf Esper zeugen von der hohen Fertigkeit esperischer Baumeister auf diesem Gebiet.

Verkehr
Es gibt einige wenige gut ausgebaute Straßen, die meisten Wege befinden sich in schlechtem Zustand, die meisten sind nichts weiter als staubige und matschige Trampelpfade, so dass die Hauptlast des Verkehrs von allerlei Tragtieren, Fußgängern und einer Vielzahl verschiedener Schiffstypen auf Meeren, Flüssen und Kanälen getragen wird. Größere Fuhrwerke oder Planwagen kommen auf diesem schwierigen Gelände nur schwer und langsam voran.
(me)

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