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Esperische Heilkunde


"Die Medizin hat nicht das Ziel, den Tod zu besiegen,
sondern nur den Menschen von seiner Umarmung für Kurze Zeit zu befreien."
Jakow Trachtenberg

Im Gegensatz zu den in dieser Hinsicht relativ rückständigen Ländern der esperischen Südküste, wo jegliche nicht-religions-oder staatsideologiekonforme Form der Wissenschaft streng sanktioniert und zensiert wird, ist die Heilkunde in den mabedianisch geprägten Gebieten Espers relativ hoch entwickelt.
Hier erlebte die Forschung in den letzten 500 Jahren, getragen vom Wissens- und Erkenntnisdurst der mabedianischen Religion, eine regelrechte Blütezeit, in der bedeutende Erkenntnisse über den Bau und die Funktionsweise des menschlichen Körpers und über die Heilkräfte der Natur gewonnen wurden.
Heute kennt man die Aufgabe und Funktion der meisten Organe oder man glaubt jedenfalls sie zu kennen. So wird noch angenommen, der Sitz der Gefühle sei das Herz, bzw. das Blut und das Gehirn sein nur für die Vernunft und für die allgemeine Koordination der Körperfunktionen zuständig. Ebenso rätselt man noch über die Funktion der Milz, hat noch keine unumstrittene Erklärung für die weibliche Menstruation gefunden und weiß nichts über die Existenz der Nerven. Auch wenn man nicht die genauen Gründe kennt, weiß man doch viel über die Auswirkungen verschiedenster Kräuter und Elixiere auf bestimmte Körperfunktionen und setzt sie demzufolge auch ein. Man wird nicht müde, neue und noch wirksame Arzneimittel zu finden um die Krankheit, eine Manifestation des Chaos zu bekämpfen.

Ganz anders sieht es in den Ländern der esperischen Süd- und Westküste aus. Als besonders schlimme Beispiele sind hier Andarien, Marhalstan, Kalen und Tlitlatli zu nennen. Hier vertraut man als Allheilmittel noch auf den Aderlaß, der, wie man an der Ostküste inzwischen weiß, nicht unbedingt immer die angebrachte Behandlung ist. Hier jedoch wird der bald folgende Tod eines Patienten mit dem Willen der Götter begründet. Zu beliebten Behandlungsmethoden in jenen Ländern gehören auch etliche „heilige” Amulette, die krankheitsbringende Dämonen vertreiben sollen.

Die Heilkunde im Wüstenteil Espers ist im Vergleich zu jenen Ländern weiter fortgeschritten, besonders die Ärzte Xin-hai-lians sind hier hervorzuheben. So definierte der Arzt Shin Do-dia bereits um 600 v.L. die Hygiene als wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Genesung eines Patienten. Weiterhin sind die You-tang versiert in der Herstellung von Heiltränken, Tinkturen und Elixieren, aber auch von wirkungsvollen Giften, die sich über den gesamten mittleren Teil von Esper verbreiteten.

Hospitäler auf Esper
In vielen Gegenden Espers übernehmen Klöster die Versorgung und Pflege Kranker. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Betreuung großer Pilgerströme, da sich darunter viele Kranke und Behinderte befinden, die auf Heilung durch die Wallfahrt hoffen.
In den größeren Städten wird die Versorgung Armer und Kranker eine drängende Aufgabe und der weltliche Einfluß macht sich auch auf diesem Gebiet immer breiter. Es entstanden private und wohltätige Itiativen, aus denen sich fromme Bruderschaften und regelrechte Hospitalorden ähnlich den geistlichen Orden entwickelten.
Die Patienten, meistens Arme, finden im Spital Unterkunft für eine Nacht, aber auch zeitlich begrenzte oder gar unbefristete Pflege oder die Behandlung ihrer Krankheit. Die städtischen Spitäler haben ca. 25-30 Betten, allerdings müssen sich oft mehrere Personen eines teilen und die Hospitäler sind meist hoffnungslos überfüllt.

Magie in der Heilkunde
Auf Esper ist die Magie gerngesehenes und legitimes Mittel bei der Krankheitsbekämpfung. Selbst das Mabedianertum erlaubt die eigentlich als „Werkzeug des Chaos” verbotene Magie zu diesem Zweck, da sie nun als „Magie der Schöpfung” bezeichnet wird. Allerdings gibt es nur wenige Magier, die sich der Mabedianischen Kirche unterwerfen, um nur noch Heilungsmagie auszuüben.
Die Arten und Wirkungen von Heilungsmagie sind vielfältig und unterschiedlich. Ein Pelgrom der Mbaous zum Beispiel versucht durch Beschwörungen die bösen, krankheitsbringenden Geister zu vertreiben. Natürlich wird nicht jede Krankheit durch einen Geist hervorgerufen. Ist dies der Fall, so unterscheidet sich die Heilungszeremonie in keiner Weise von einer wirklichen Geisterbeschwörung mit ihren wilden Tänzen, furchterregenden Masken, Rasseln, Strohpüppchen, Gesängen und dem ganzen Schnickschnack, der vom Wesentlichen ablenken soll. Und mal ehrlich: Ein Kranker wäre doch ziemlich enttäuscht, würde der ganze Hokuspokus wegfallen und er bekäme bloß einen völlig unspektakulären Heiltrank vorgesetzt. Nur in den seltensten Fällen wird bei einer solchen Zeremonie auch wirklich gezaubert.

Als Heilzauber gibt es verschiedene Zauber, die mehr oder weniger viel Lebenskraft schenken oder Wunden schließen aber nur ein wirklich krankheitsheilender Zauber ist bekannt, der zum einen nur von den wenigsten Zauberkundigen beherrscht wird, und zum anderen wahnsinnig kräftezehrend ist. Ganze Epidemien sind damit jedenfalls nicht heilbar. Als wirksamste Heilzauber erweisen sich die Lebenskraft schenkenden und somit Widerstandskraft erhöhenden Zauber.

(me)

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