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Karansümpfe |
Fläche: | 276.594 km² |
Einwohner: | ca. 100 000 (100% Menschen) |
Hauptstadt: | - |
Staatsform: | Demokratisch organisierte Stämme |
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Landesnatur und Klima
Südlich des Tvarengebirges, zwischen Totensee, Choornur und den Inseln Nen’yas
erstreckt sich auf einer Fläche von 680.000 km² ein unüberschaubares Labyrinth
aus flachen Flußläufen, Schilfwäldern, Sümpfen, Tümpeln, Busch- und Pilzwäldern,
Feuchtwiesen und Hochmooren; ein hochkomplexes System, das vom Karan und seinen
weitverzweigten Nebenflüssen und Mündungsarmen, sowie von der Mara und vielen
anderen zahl- und namenlosen Flüssen, Bächen oder Rinnsalen gespeist wird.
Es gibt keine zuverlässige Karte über den genauen Verlauf der Wasserarme oder
über die Lage der Tümpel und Sümpfe; jedes Jahr ändert sich ihre Lage, wenn
zwischen Nenir und Narbele im Tvarengebirge und im über 4.000 Schritt hohen
Kam-Massiv die Schneeschmelze einsetzt und sich daraufhin kurz beständige
Flußläufe bilden, die ebenso wie die bestehenden Flüsse große Mengen an
Schmelzwasser, Schutt und Sand zu Tal befördern und dadurch die gesamte
Landschaft verändern. Der feine und fruchtbare Sand wird bis ins Karandelta
getragen, das sich deshalb alljährlich unaufhaltsam in die Totensee
hervorschiebt. Sämtliche anderen Gegenden der Karansümpfe, vor allem die weit
südlich gelegenen Sümpfe, die nicht jährlich fruchtbaren Nachschub erhalten,
bestehen ausschließlich aus nährstoffarmen Böden. Deshalb können sich hier nur
anspruchslose Gräser und Schilfe behaupten; es haben sich hier auch besonders
raffinierte und furchterregende fleischfressende Pflanzen und Pilze entwickelt.
Diese Gegenden sind natürlich zwangsläufig fast unbewohnt und werden von den
Karanéné selten besucht.
Im Gebiet der Karansümpfe regnet es kaum richtig, höchstens einmal zur
Regenzeit im Nenir. Sonst herrscht eine drückende windstille Schwüle und ein
undurchdringlicher Dunst, der nur selten die Strahlen der Sonne hindurchläßt
und deshalb dem Fremden die Orientierung in den Sümpfen unmöglich macht. Selbst
Kompasse scheinen in dieser Gegend verrückt zu spielen. Nur im Höhepunkt der
Trockenzeit, von Normiah bis Olvare, kann die Sonne diesen Dunst vielleicht
vertreiben. Das ganze Jahr über ist es in dieser Gegend fast windstill. Eine
leichte Brise ist eine Seltenheit und an einen ordentlichen Orkan können sich
nur wenige Sippenälteste der Karanéné erinnern. Nur im Olokane wehen
einigermaßen spürbare Winde aus Süden, im Inanna wehen die Winde aus nördlicher
Richtung.
Es ist kaum verwunderlich, daß Lomer Seeleute den Teil des Solischen Ozeans
zwischen Losel und Rik’ai, dieses bewegungslose und windstille Meer mit seiner
unwirtlichen Küste, „Totensee” getauft haben.
Die nebrinner Besatzer
Die Karansümpfe werden von Nebrinn beansprucht, seit 486 eine Flotte Nebrinner
Kriegsschiffe in das Mündungsgebiet des Karan eindrang und daraufhin ein paar
Dörfer tributpflichtig wurden. Seitdem werden alljährlich verschwindend geringe
Beträge gezahlt, die eher symbolischen Charakter haben, also nur dazu dienen,
Nebrinns Autorität aufrecht zu erhalten. Die Nebrinner sehen die Karansümpfe
dementsprechend auch nicht als besonders ergiebige Quelle an und lassen sich
auch nicht besonders häufig dort blicken.
Es gibt ein paar heruntergekommene Forts an der Küste, die mit strafversetzten
Soldaten besetzt sind, deren Hauptaufgabe darin besteht, auf die Ablösung zu
warten. Die Karanéné behelligen diese Forts auch nicht weiter, um sich keine
Scherereien einzuhandeln.
(me)
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