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Kathal |
Fläche: | 499.392 km² |
Einwohner: | 2 420 000 (99% Menschen,
1% Iadner, Lathan, Sorgoni) |
Hauptstadt: | Maarlen |
Staatsform: | absolutistische Monarchie |
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Oh, Kathal
Hymne auf Kathal von Vethorin „Kranzhaupt“ Keriand (freie Übertragung)
Oh, oh Kathal, du Wiege des Glückes
oh Kathal, du Land der Blüten.
Wo kann man leben, wenn nicht hier?
Wo die blaue Rose blüht, wo die Blume Mabeds
dem Himmel seine Farbe gibt.
Oh, oh Kathal, du Sonnendurchflutete
oh Kathal, du Land der Weite.
Wo kann man leben, wenn nicht hier?
Wo die Steppen und Wälder glänzen, wo die Küste
in Mauern aus Stein den Wellen trotzt.
Oh, oh Kathal, du der Stolzen Heimat
oh Kathal, du Land der Schönheit.
Wo kann man leben, wenn nicht hier?
Wo edle Recken wohnen, wo herrlich dunkles Haar
über weiße Frauenschultern fließt.
Oh, oh Kathal, du Kleinod der Welt
oh Kathal, du Land der Größe.
Wo kann man leben, wenn nicht hier?
Wo weiße Segel die Häfen schmücken, wo die Stärke
und der Reichtum überquellen.
Oh, oh Kathal, du Freigiebige
oh Kathal, du Land des Wohlergehens.
Wo kann man leben, wenn nicht hier?
Wo Gaumen und Herz sich weiden, wo goldene Kehlen
und schwebende Füße das Herz erfreuen? |
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Die Melodie der Hymne auf Kathal (Komponiert von Latsi) |
Kathal – das Land der Rose – ist das nördliche der beiden mächtigen Reiche an der Ostküste Espers. Es war lange Zeit die
dominierende Macht, doch in den letzten 150 Jahren hat Nebrinn viel an Einfluß und Gewicht gewonnen, so dass heutzutage
eine leichte Übermacht Nebrinns eingetreten ist.
Landesnatur
Das Gebiet des kathalischen Imperiums wird im Norden vom Hochland der Wüste Rudh, die mit lauter Ruinen aus den
Thris-Kathalischen Kriegen übersäht ist, begrenzt. Schroffe Felsterrassen aus rötlichem Stein bestimmen das unwirtliche
Landschaftsbild dieser von allen Seelen verlassenen Gegend. Im Süden reicht Kathal bis an die steile Klamm, welche den
Lauf des Saeren bildet. Dessen Nebenfluß, die Carna, bildet südwestlich davon den weiteren Grenzverlauf des Imperiums.
Eine Barriere zum Westen hin bildet die schier unüberwindliche Sofolkette, die noch nie jemand zu überqueren gewagt hat.
Östlich dieses Gebirges ziehen sich dessen Ausläufer in sanften Schwüngen hinab, die schließlich nur noch sanfte Hügel
sind und die sich in weiten Ebenen verlieren. Im Osten umspülen die Wasser des Lakischen Meerbusens die über weite
Strecken hin schroffen und felsigen Küsten Kathals.
Kathal ist in drei Provinzen unterteilt: Translatam und Cislatam (die Gebiete nördlich und südlich des wichtigsten
kathalischen Flusses Latam) und die Halbinsel Al-Cádja (sprich: al-tsaadscha).
Translatam
Die nördliche Provinz ist geprägt von weit ausgedehnten knochentrockenen Steppen, die nur hin und wieder von vereinzelten
Gruppen knorriger Bäume aufgelockert werden. Soweit das Auge reicht, blickt man hier auf rötlichen festgebackenen Sand,
der nur notdürftig von trockenen Grasbüscheln zusammengehalten wird. Windhosen, die mächtige Staubwolken aufwirbeln, sind
hier keine Seltenheit. Obwohl die translatamische Steppenlandschaft wie eine riesige Ebene wirkt, handelt es sich in
Wahrheit um ein riesiges Becken, das unmerklich zu einem Tiefpunkt im Zentrum hin abfällt, welcher sich untrüglich
dadurch kennzeichnet, dass das Grundwasser hier an die Oberfläche tritt und eine ausgedehnte Sumpflandschaft formt.
Hier findet eine bunte Vielfalt an Pflanzen – wie Orchideen oder verschiedenartigste Schlingpflanzen – und Tieren – wie
Lirgos, Kockindrills und Scharen von Moskitos und unterschiedlichsten Vögeln oder Affen – eine Heimstatt, aber auch
gesetzlose Schurken, die sich in den für Menschen noch halbwegs zugänglichen Gebieten jener Sümpfe ihre Unterschlupfe
geschaffen haben. Nicht selten trifft man in diesen Sümpfen auf Tümpel, deren Wasser von einem öligen schillernden Film
bedeckt ist. Dieser Farbeffekt brachte der Landschaft den irreführenden Namen „Opalsümpfe“ ein – freilich wird dort
niemand auch nur einen einzigen Opal finden. Sucht man allerdings nach Teer oder Asphalt, so wird man hier fündig.
Nördlich der Opalsümpfe, wo das Gelände wieder zugänglicher wird, befindet sich die fruchtbarste und landwirtschaftlich
meistgenutzte Gegend Translatams mit der Provinzhauptstadt Laran. Östlich der Sümpfe schließen sich locker mit Zedern,
Akazien, Pinien, Sandelholz, Abari, Palisander und Palmen bestandene Trockenwälder an, die weiter nach Südosten hin
immer dichter und reicher an Unterholz werden. Regelmäßig werden die trockenen Wälder von schweren Bränden heimgesucht,
die breite Schneisen in die spärlich besiedelte Gegend schlagen.
Cislatam
Die Provinz Cislatam präsentiert sich weitgehend freundlicher als ihr nördlicher Nachbar. Im Westen bestimmen die
Ausläufer der Sofolkette das Landschaftsbild und bieten einen pittoresken Anblick mit ihren zahlreichen felsigen Graten
und fröhlich plätschernden Gebirgsbächen mit malerischen Wasserfällen, die sich früher oder später in den Sirensee füllen,
dessen Oberfläche den größten Teil des etwa 1000 Schrit hoch gelegenen Lerner Plateaus ausfüllt. Die Stadt Lern, am
Südufer des Sees gelegen, ist der Hauptort dieser Region und Zentrum des kathalischen Bergbaus, auch wenn in dieser von
relativ mildem Klima gesegneten Bergregion der verstärkte Anbau von Gemüse und Obst nicht unerwähnt bleiben soll.
Besonders erwähnt seien hier noch die durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem miteinander verbundenen weitläufigen
Bergterassen, die sich an den Uferhängen des Sees entlangziehen, und auf denen vor allem Reis angepflanzt wird.
Aus dem Sirensee heraus strömt nun der mächtige Strom des Latam zunächst wild und voller Stromschnellen, doch recht bald
gemächlich in einem breiten Bett gen Osten, um sich schließlich bei Kaith in das Meer von Al-Cádja zu ergießen.
Südlich des Latam erstrecken sich wieder weitläufige Ebenen mit Steppen, die sich allerdings um etliches satter
bewachsen zeigen als jene Steppen in Translatam. Hüfthohes Gras wechselt sich ab mit weitläufigen Buschwäldern, hin und
wieder unterbrochen von vereinzelt herumstehenden Bäumen. Im Osten schließen sich fruchtbare Grasländer an, die
weitgehend landwirtschaftlich genutzt werden und das Ballungszentrum der kathalischen Siedlungen bilden. Die Gegend um
die Provinzhauptstadt Cynan herum bis an die Küste wird nicht zu Unrecht als Kornkammer Kathals bezeichnet.
Die Ausläufer der Sofolkette, die den Süden Cislatams einnehmen, sind dicht mit Bäumen bestanden. Der sogenannte Purnwald
hat keinerlei Ähnlichkeit mit den trockenen Wäldern des translatamischen Ostens. Hier finden sich, begünstigt durch das
mildere Klima der höheren Lagen, umfangreiche Baumriesen, umgeben von dichtem Unterholz. Sattgrüne Nadelwälder, deren
Holz einen weiteren wichtigen Reichtum an Rohstoffen dieser Provinz darstellt.
Im Süden schließlich grenzt Cislatam an die steile Schlucht des Saeren, der auch die Grenze nach Nebrinn markiert. Die
einzige Brücke über diese Schlucht führt zwischen den beiden Städten Raim und Nordwacht von Kathal nach Nebrinn. Ein
Umstand, der für einen florierenden, allerdings auch recht gefährlichen Schmugglerverkehr entlang der Saerenschlucht
führt. Nicht wenige Schmuggler verloren ihr Leben oder – noch schlimmer – ihre Ware bei einem Sturz von den steilen
Klippen in die reißenen Fluten des wilden Flusses.
Al-Cádja
Die Halbinsel Al-Cádja bietet ein völlig unterschiedliches Bild im Gegensatz zu den restlichen Landschaften Kathals:
Felszacken aus Kalkstein ziehen sich an der Ostküste der Halbinsel entlang und formen bizarre zerschrundene Steilklippen.
Eine Vielzahl von Höhlen wurden im Laufe der Zeit von den Wellen des Meeres in die Steilküste gewaschen, sind aber auch
im Landesinneren durch versickerndes Regenwasser entstanden. Etliche Bächlein entspringen aus unterirdisch gelegenenen
Seen, einige Flüsse verlaufen unterirdisch, treten zwischendurch ans Tageslicht und verschwinden wieder im Gestein.
Andere stürzen die Steilküste hinunter ins Meer. Alles in allem formt das Wasser Al-Cádjas ein schier undurchschaubares
wirr verzweigtes System.
Die kargen karstigen Böden dieses Landstriches eignen sich kaum für landwirtschaftliche Nutzung. Hauptsächlich Ölbäume,
aber auch Lembanen werden hier kultiviert, und Herden von Schafen, Ziegen und Tangeln grasen die wilden Hänge ab.
Siedlungen an der Ostküste sind spärlich gesät und befinden sich zumeist am Rande der Klippen, nur selten einmal lässt
es die Landschaft zu, dass die Häuser sich Schwalbennestern gleich an der Steilwand klebend bis hinunter ans Wasser
erstrecken können. Sichere Häfen sind hier an den Klippen, die stetig von Wellenbrechern zernagt werden, ohnehin
Mangelware.
Dennoch, oder gerade wegen der weitgehenden Unzugänglichkeit der Küste, sind die Höhlen in den Klippen beliebter
Anlaufplatz und Unterschlupf für die kleinen Boote von Schmugglern oder mitunter auch von Piraten.
Der Westen der Halbinsel ist hingegen flach und sandig und großflächig von trockenen, keineswegs dichten Palmen-, Pinien-,
Zedern- und Zypressenwäldern bewachsen. Saftige Füchte wie Nurecas und Quecen wachsen hier in den ausgedehnten Plantagen
der Großgrundbesitzer. Spärlich ist diese Gegend besiedelt, nur hin und wieder durchquert der Reisende auf seinem Weg
nach Norden ein Dorf inmitten der Plantagen. An den weitläufigen Sandstränden der Westküste hingegen finden sich zahllose
Fischerdörfer.
Die Nordspitze der Halbinsel schließlich ist gleichzeitig der nördlichste Punkt ganz Kathals. Die Steilküste im Osten
verliert hier zunehmend an Schroffheit, felsige Ausläufer ziehen sich aber bis an die Nordspitze bis nach Maarlen, der
Hauptstadt des Imperiums, wenn sie hier auch wesentlich flacher und weniger wild ausgeprägt sind. Das Hinterland der
Nordspitze besteht aus flachem Sandboden, charakteristisch durch kleine Steinmauern und Hecken in Felder und Ackerflächen
unterteilt, mitunter finden sich einzelne Palmengärten. Bewässerungsgräben durchziehen die Landschaft, Pumpen werden
durch zahlreiche Windmühlen angetrieben und viele kleine Dörfer prägen die Gegend.
Da die kargen Böden Landwirtschaft und Viehzucht nicht sonderlich einträglich machen, ist Al-Cádja als meerumschlungene
Halbinsel viel mehr auf das Meer hin ausgereichtet als die anderen Provinzen Kathals. Fischfang und Fernhandel sind die
bedeutendsten Wirtschaftszweige, was zur Folge hat, dass die Cádjaner sich selbst als wagemutige Helden, harte und
zupackende Kerle und mit einer gewissen Überheblichkeit auf die „behäbigen Bauern“ im Rest des Imperiums herunter
schauen.
Das Klima Kathals ist im Norden wüstenhaft und wird nach Süden hin stetig feuchter. Aufgrund der großen Trockenheit im
Norden des Landes kann nur in Cislatham genügend Landwirtschaft betrieben werden, um die 2.420.000 Kathalier ausreichend
zu ernähren. In Trockenzeiten müssen schon mal Massen von Nahrungsmitteln aus dem gemäßigteren Nebrinn eingeführt
werden – sehr zur Freude der Nebrinner, die mit keinerlei Nahrungsknappheit zu kämpfen haben.
(me)
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