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Shya Dai Nim |
Fläche: | 3.156.870 km² |
Einwohner: | 428 000 (98% Menschen,
2% Wai-Nan, Fkotai) |
Hauptstadt: | Shya Dai Dok |
Staatsform: | Absolutistische Monarchie |
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Shya Dai Nim – Das Herz der Welt. Geographisch gesehen das Zentrum Espers ist es auch für seine Einwohner das Herz der
Welt. Ein sehr trockenes Herz der Welt, das dennoch zu einer blühenden Kultur geführt hat, die auf Jahrtausende alte
Traditionen zurückblicken kann.
Land und Leute
Die Hsien Huo-Tan
Das Kernland Shya Dai Nims zeichnet sich durch verschiedenste Wüstentypen aus, die ineinander übergehen. Die Hsien
Huo-Tan, die „Weite ohne Wasser“, erstreckt sich nach Norden bis hin zu den Hängen der Horanberge in eine Sandwüste,
deren rotgoldene Dünen die wenigen Oasen und Wasserlöcher immer wieder auslöschen und die Landschaft permanent wandeln.
Wenn der Norden der Hsien Huo-Tan jemals besiedelt war – er ist es nicht mehr. Unter der Dynastie Djak wurden die drei
Städte Kuon, Kyang und Dsong an den Hängen der Horanberge errichtet, um die ehrgeizigen Ambitionen der Himmelssöhne
umzusetzen, welche die Bodenschätze des mächtigen Gebirges zu erkunden und den Norden erforschen wollten. Mit dem Ende
der Dynastie wurden die kostenspieligen und am Ende unhaltbaren Städte wieder verlassen und bieten heute nur noch
einigen Fkotai-Sippen oder reisenden Clans der Kar von Zeit zu Zeit Unterschlupf. Auf den kaiserlichen Karten sind die
Ruinen jedoch immer noch als Hoheitsgebiet Shya Dai Nims vermerkt.
Nach Osten hin kennzeichnen zerborstene Felsen die Hsien Huo-Tan – am Tag gnadenlos erhitzt, platzen die Gesteinsbrocken
in der nächtlichen Kälte. So hat die Wüste inzwischen atemberaubende Labyrinthe, Skulpturen und Türme geschaffen, die in
der nächtlichen Dunkelheit knirschen und ächzend immer weiter gespalten und umgeformt werden. Dafür finden sich hier
immer wieder verborgene Wasserlöcher und im Schutz der tiefen Felsspalten gedeihen kleine grüne Inseln in der sengenden
Hitze.
Das Herz der Hsian Ho Tan und damit Shya Dai Nims und so schließlich auch Espers ist zum Teil Sandwüste, zum Teil
schwarzsteinige Geröllwüste. Flache Ebenen wechseln sich mit Felsformationen und Dünen ab. Die flirrende Hitze führt zu
Fata Morganas, die „Go He“ genannt werden – trügerische Wasser.
Die Hsian Ho Tan ist die Heimat der You Teng, der größten Volksgruppe Shya Dai Nims und für Ausländer die
Shya Dai Nimer an sich. You Teng gelten unter den Bewohnern Shya Dai Nims sowohl als die Herrscher als auch die Planer.
Auch wenn jede Ethnie zumindest eine Dynastie stellte – die Verwaltung des Herzens der Welt blieb immer in der Hand der
You Teng. Pragmatisches Denken, Ehrerbietung gegenüber der Oberhoheit und den Ahnen und eine tiefgehende Treue gegenüber
dem Staat kennzeichnen den typischen Shya Dai Nimer. Selbst ihre Untergrundorganisationen gelten im Ausland als gut
organisiert und altmodisch zugleich.
Ursprünglich ein Volk von Oasenbauern und Wüstenhändlern ist es den You Teng durch Disziplin und Planung gelungen, aus
dem trockenen Herzen Espers heraus die umliegenden Regionen zu erobern – und mit ihrem Pragmatismus und ihrem Talent für
Organisation haben sie die eroberten Gebiete und ihre Bewohner eingegliedert und zu einem Teil des Reiches gemacht.
Dam Hin
Im Westen der Hsien Huo-Tan liegt das Dam Hin, ein Gebirge, das von Koniferenwäldern und rötlichem Sandstein geprägt ist.
Tief zerklüftet und rundgeschliffen vom Wind ist es eines der beliebtesten Motive der Malerei Shya Dai Nims, die „Bag Djim“
auch über Shya Dai Nim hinaus berühmt. Diese „toten Flüsse“ entspringen im Kuo Shan aus dem geringen, aber vorhandenen
Niederschlag der aufsteigenden Wolken, aber sie versickern in der Wüste. Vorher jedoch entlocken sie dem Sand und dem Geröll
eine überraschend üppige und blütenreiche Vegetation.
Das Dam Hin ist die Heimat der Ban Bed, eines Volks von Meliden, dass sich in weitreichende patrilineare Gemeinschaften
zusammenfindet und Wehrdörfer errichtet, die in ihrer geschlossenen Kreisform eher wie ein einziges Gebäude wirken.
Offenbar haben sie sich so lange Zeit gegen die You Teng verteidigt, bis sie der zweite mythische Herrscher, Ning
Pjau-Dat, eroberte und in das Reich eingliederte.
Dim Gon, Dam Gan und Dam Pjal
Nördlich des Dam Hin und der Ausläufer der Hsien Huo-Tan trennt der Dim Gon, ein tiefer Grabenbruch, das Dam Pjal im Osten und das
Dam Gan im Westen. Der Ort, an dem sich der Grund öffnet und die blanken Knochen der Welt bloßlegt, gilt den Bewohnern beider Gebirge
als verfluchter Ort und sie meiden ihn, wo es geht. Jedoch verbindet der wichtige Handelsweg, der Djag Dim, die Regionen – und muss
den Bruch durchqueren. Die dortigen Straßen müssen nicht nur immer wieder erneuert werden, ebenfalls die Tempel, in denen man um
glückliche Reise betet, denn der Graben wird regelmäßig von starken und schwachen Beben heimgesucht.
Das Dam Pjal ist Heimat der Neng. Traditionell immer schon Händler und Sklavenjäger, die in Ngoga auf Jagd gehen und
seltene Materialien und Sklaven an die You Teng und Nen Deg des Dam Pjal weiterverhandeln, besitzen die
herrschenden Familien der Neng sprichwörtlichen Reichtum.
Regelrecht gefürchtet sind sie jedoch nicht wegen ihrem Geld, sondern wegen ihrer Magie. Anders als die You Teng, deren
meisten Magier mehr Scharlatane als Zauberer sind, verfügen die legendären Hexer der Neng über echte Macht.
Das Dam Pjal (Weißes Gebirge) hat seinen Namen daher, dass seine höchsten Spitzen die Schneegrenze überschreiten und oft das ganze
Jahr über in strahlendem Weiß erscheinen. Dieser Schnee bedeutet auch Wasser und das hohe, zerklüftete weiße Gebirge
besitzt zahlreiche in Tälern verborgene Seen.
Die im Dam Pjal lebenden Nen Deg siedeln größtenteils in Pfahlbauten an diesen Seen und leben vom Fischfang, Ackerfeldbau
und von der Jagd.
Dam Wai
Südlich der Hsien Huo-Tan liegt das niedrige Gebirge Dam Wai. Seine Einwohner, die Sam Teng, sind eng mit den
You Teng verwandt. Ihre Dörfer sammeln sich eng um die wenigen Wasserquellen des trockenen Dam Wai, das sich direkt
aus der Wüste zu erheben scheint.
Sjo Gat
Als Kornkammer Shya Dai Nims gilt das tiefe Becken Sjo Gat, dessen reichliche artesische Wasserquellen weite Felder
bewässern und Pjat für das ganze Reich wachsen lassen. Die Bewohner Sjo Gats, die etwas plumpen und im Wergleich zu
den You Teng rundlicheren und dunkleren Pjen, sind seit jeher Bauern und für ihren erfolgreichen Ackerbau bekannt.
Ihre Lehmbauten sind für das Auge unscheinbar – bis man das Innere betreten hat. Die Pjen sind Meister im Umgang mit Holz
und ihre Möbel und Kunstwerke sind weit über Sjo Gat hinaus berühmt und begehrt. Zudem werden im Westen und Norden
Sjo Gats schon seit der Zeit der mythischen Könige Maulbeerbäume gezogen und Seidenspinner gezüchtet. So ist Sjo Gat
nicht nur Kornkammer, sondern auch Herz der Seidenherstellung Shya Dai Nims.
(ms)
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