Die Kalch-norren
Die Norren nennen eher das weite Meer ihre Heimat, doch weilen sie auch hin und wieder auf dem Festland und haben ihre Handelsstationen
in vielen Hafenstädten Espers eingerichtet. Schätzungsweise 28.000 von ihnen leben im Städtebund, wo sie hauptsächlich Aufnahme in der
Transportgilde gefunden haben. Die Gilde schätzt die einmaligen Reisemöglichkeiten und Handelskontakte der Norren, und die Norren
profitieren von der Sicherheit, die ihnen die Organisation des Gildenwesens bietet. An der Gildengemeinschaft nehmen sie allerdings nur
halbherzig teil, da sie sich nur schwer dazu durchringen können, ihren Besitz mit der Gemeinschaft der Gilde zu teilen. Es ist daher ein
offenes Geheimnis, dass sie versteckte Lagerhäuser in Kavernen in den unzugänglichen Sumpfgebieten des Kalenachdeltas unterhalten, wo
ein Anteil ihrer Waren deponiert ist.
Gesellschaft
Dass es einem Norren zutiefst zuwider ist, seinen Besitz mit anderen zu teilen oder in einer Gemeinschaft Gleichrangiger zu leben, liegt
tief im Wesen seiner Entwicklung verwurzelt. Denn nur wer Besitz anhäuft und Respekt und Bewunderung Anderer genießt, kann sich überhaupt
erst zum Bokafek – einem geschlechtsreifen und fortpflanzungsfähigen Norren – entwickeln und wird als Autoritätsperson ernst
genommen. Bis es so weit ist, fristet man sein Leben als Otkabek – als geschlechtlich undefinierter Jüngling – und ist der
Autorität der respektablem Bokafeks unterworfen.
Da den Norren das Konzept von Familien oder Blutsbanden unbekannt ist, nehmen sie gerne die Erziehungseinrichtungen der Gildengemeinschaften
im Städtebund in Anspruch. Ein großer Teil des norrischen Nachwuchses verbringt in der Tat die ersten Jahre seiner Jugend und Ausbildung
im Städtebund und ist ins Gemeinschaftsleben der Gilden eingebunden. Dann später gehen die jungen Otkabeks üblicherweise auf den
Unterseebooten der Norren auf Handelsreise und werden Teil der norrischen Hierarchie, in der ein jeder zum Bokafek aufzusteigen
hofft. Je nachdem wie schnell (oder ob überhaupt) sich ein Jüngling Respekt und Status sichern kann, dauert die Entwicklung zum gereiften
Bokafek mal länger oder kürzer. Viele Norren bleiben Zeit ihres Lebens unbedeutende untergeordnete Otkabeks.
Wenn die Norren auf Reisen gehen, sind sie zwar nominell noch Mitglieder der Bundgenössischen Gildengesellschaft. Ein Großteil der
Reisen findet im Verbund mit der Transportgilde Tzelja statt. Doch Teil der Gildengemeinschaft sind die Norren dann nicht mehr. Bei
ihrer Beziehung zu den Bundgenossen handelt es sich dann zuvorderst um eine rein geschäftliche Interessengemeinschaft zu beiderseitigem
Vorteil. Wie bereits erwähnt schätzen die Norren die sicheren Häfen im Städtebund als Basen für ihre Reisen und als Lagerplätze.
Und wiederwillig zahlen sie einen gewissen Anteil ihrer Handelserlöse in die Gemeinschaftskassen der Gilden.
Das norrische Gesellschaftssystem hat so gar nichts mit den Prinzipien der Gleichheit im Städtebund gemein. Hier bestimmen die Bokafeks
den Ton und die Meinung eines Otkabek zählt nichts. Beziehungsweise meint ein Otkabek in der Regel das, was auch sein
Bokafek meint. Speichelleckerei ist ein weit verbreitetes Phänomen unter den Otkabeks, denn man will sich ja schließlich
Gunst und Wohlwollen des Chefs sichern, um Zuwendungen zu erhalten und vielleicht eines Tages selber Ansehen zu gewinnen. Und die
einzelnen Bokafeks ziehen selten gemeinsam an einem Strang – nur wenn dies geschäftlich von Nutzen ist. Der Rat der Bokafeks
einigt sich deshalb recht häufig auf pragmatische und nützliche Lösungen, von denen möglichst jeder profitiert. Zumindest jeder der
Ratsmitglieder, die an der Entscheidung beteiligt waren...
Innerhalb der Gilden werden norrische Belange ebenfalls von dem Rat der Bokafeks vertreten, die darauf bedacht sind, dass ihnen
die Gilden nicht allzu sehr ins Handwerk pfuschen.
Erscheinung und Kleidung
Die jungen Otkabeks sind von schlanker Statur, und die Muskelstränge, die ihren knochenlosen Körper tragen, sind prall und sehnig
ausgeprägt. Die Flecken auf dem Kopfsack sind noch recht klein und blass. Mit der Entwicklung zum Bokafek wird der Körper
wesentlich massiger, der Kopfsack kann sich wesentlich größer aufblähen und sorgt für eine dröhnend tiefe Stimme, die Sprenkel am Kopf
werden größer und färben sich in grellen Farben.
Viele Bokafeks erliegen den Verlockungen ihres Wohlstandes und geben sich voller Wonne der Völlerei hin, weshalb das Bild des
fetten Bokafek-Handelsherren, der inmitten von weichen Kissen in seinem Wasserbecken sitzt und sich an Land kaum von der Stelle
rühren kann, zur wetverbreiteten Klischeevorstellung von den Norren an sich geworden ist.
Fortpflanzung und Reife
Die Entwicklung zum Bokafek im Spiel |
Die Entwicklung zu einem geschlechtsreifen Bokafek wird ausgelöst, sobald sich eine gewisse Menge von Hormonen
im Körper eines Norren angesammelt hat. Die hormonelle Ausschüttung wird gesteuert durch eine Mischung aus eigener Selbstsicherheit und
dem Respekt, den ihm andere Norren erweisen – wobei diese widerum Stoffe abgeben, die dafür sorgen, dass die eigene Hormonausschüttung
gesteigert wird.
Ausgelöst wird diese Respektsbekundung zum einen durch die Kenntnis von Taten, die der Norre begangen hat (und wobei Reichtum erworben
wurde), und zum anderen durch die Zurschaustellung von persönlichem Reichtum. So ist das prahlerische und protzige Auftreten der Norren
zu erklären. Wer ein riesiges Vermögen anhäuft und dies nicht zeigt oder wer nicht mit seinen Heldentaten prahlt, kann nicht dafür
bewundert werden. Die Zurschaustellung greifbarer, sichtbarer Statussymbole ist dabei wesentlich wirksamer als bloße Erzählungen, denen
zu glauben Norren eher nicht geneigt sind. Respektsbekundungen von Nicht-Norren haben so gut wie keine Auswirkung, außer dass das eigene
Selbstbewusstsein ein wenig gesteigert wird. Im Beisein von Menschen oder én verhält sich ein Norre deswegen weitaus zurückhaltender als
unter seinesgleichen. Auch sind die Respektsbezeugungen Fremder nicht so nachhaltig wie die von Norren aus dem persönlichen Umfeld. Wer
keine anderen Norren zum Beeindrucken in seiner Nähe hat, kann nicht die typisch norrischen Hormonausschüttungen seiner Bewunderer
empfangen, sondern kann höchstens sich selbst großartig und beeindruckend finden. Dies fördert zwar die benötigte Ausstrahlung von
Selbstsicherheit, die für die Entwicklung zum Bokafek nötig ist, doch dauert die Reife auf diesem Wege wesentlich länger.
Im Spiel muss ein junger Norre 5000 Statuspunkte (STP) erreichen, bis aus ihm ein Bokafek wird. Als Anhaltspunkte zur
Punkteverteilung kann folgende Auflistung dienen:
je 10 GS Vermögen | STP +1 |
Respekt fremder Norren | STP bis +5 |
Respekt im näheren Umfeld | STP bis +10 |
protziges Auftreten | STP bis +5 |
finanzieller Misserfolg | STP bis zu -50%, je nach Ausmaß
und wie bekannt die Sache wird |
Der Spielleiter teilt bei jeder Gelegenheit dem Spieler mit, wie viele STAT-Punkte gerade gewonnen oder verloren wurden und der Spieler
führt darüber Buch. In der Regel dauert es mehrere Jahre, bis die Reife zum Bokafek erreicht ist.
Nach der Reife zum Bokafek führt ein Norre die STP-Zählung weiter, um seine Stellung innerhalb der Norren-Hierarchie zu ermitteln.
Bokafek bleibt man für den Rest seines Lebens, selbst enormer STP-Verlust kann daran nichts ändern. Selbst ein Bokafek,
der all seinen STP verloren hat, ist immer noch jedem Otkabek übergeordnet.
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Männliche und weibliche Bokafeks unterscheiden sich äußerlich nur kaum, und auch dem Geschlecht wird kaum Bedeutung beigemessen. Die
Fortpflanzung findet einmal jährlich statt und ist eine recht unpersönliche Angelegenheit, bei der weibliche Eierstränge im Wasser von
männlicher Samenflüssigkeit benetzt werden. Die männlichen Bokafeks übernehmen nun die Aufgabe, die befruchteten Eier bis zum Schlüpfen
der etwa faustgroßen Larven zu beschützen.
Etwa 100 Larven schlüpfen aus einem Gelege und stehen in ihrem ersten Lebensjahr in einem unerbittlichen Konkurrenzkampf zueinander. Bis
eine Larve weit genug entwickelt ist, um aus dem Wasserbecken zu steigen, hat sie etliche ihrer Geschwister aufgefressen. Nur eine
Handvoll kleiner Norren verlässt das Wasser und hat sich somit erst Aufmerksamkeit von den Älteren verdient. Da sich im Wasserbecken
Eierstränge und Samen verschiedener Norren miteinander verbunden haben, ist die Frage danach, wer denn nun genau die Eltern welches
Norren sind, nicht zu beantworten und auch von keinerlei Interesse.
Da somit keine familiären Bindungen bestehen, existiert keine Vetternwirtschaft, kein Bokafek käme auf die Idee, einen seiner
Nachkommen zu protegieren. Alle Norren sind von Geburt an gleich, allein die persönliche Leistung entscheidet über Aufstieg und Reife
und nicht irgendwelche sentimentalen Neigungen. Wobei es jedoch nicht schaden kann, sich bei den Reichen und Mächtigen einzuschmeicheln,
um sich deren Unterstützung zu sichern.
Reichtum und Gier
Der Lebensinhalt eines Norren besteht in rücksichtslosem Anhäufen von Wohlstand und Ansehen. Der persönliche Reichtum muss protzig zur
Schau gestellt werden, um sich den Respekt anderer Norren zu sichern und das eigene Ansehen sowie die Selbstsicherheit zu steigern. Zur
Finanzierung des protzigen Lebensstils ist weitere Anhäufung von noch mehr Reichtum nötig. Ein Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen
gibt. Im Allgemeinen funktioniert dieses System für die Bokafeks hervorragend, denn in der Regel zieht derjenige, welcher
Reichtum besitzt und viel Respekt verströmt, noch mehr Geld an, was ihm widerum noch mehr Respekt verschafft. Es sammeln sich unzählige
Untergebene und Abhängige, Speichellecker und willfährige Diener im Dunstkreis der Reichen, die ihre Unterstützung z.B. durch persönlichen
Einsatz oder durch Bestechungsgelder zum Ausdruck bringen und alle auf ein Stück vom Wohlstand hoffen. Oder darauf, den großen Bokafek
zu beerben. Oder abzusetzen. Schließlich sind etliche Bokafeks schon einer Vergiftung zum Ofer gefallen...
Ein Bokafek tut gut daran, zu Lebzeiten rechtzeitig seinen Nachlass zu regeln, um sein Unternehmen mit seinem Ableben nicht in
völliges Chaos zu stürzen. Meist wird das Vermögen an Vertraute oder gar an erfolgversprechende Jünglinge vererbt. Norrische Testamente
sollten am Besten genauestens ausformuliert sein, sonst kommt es zu erbitterten Streitigkeiten um herrenlose Vermögenswerte, wobei in der
Regel der skrupellosete der Kombattanten den Sieg davonträgt.
Wer als Bokafek sein Vermögen verliert, erleidet zwar eine unglaubliche Schmach, büßt aber immerhin nicht seine respekteinflößende
Stellung als Bokafek ein, die ausreicht, einige Otkabeks als Gefolgsleute an sich zu binden und einen neuerlichen Anlauf
zum Ansammeln von Prunk und Reichtum zu starten. Solche gescheiterten Existenzen schlagen meist eine Karriere ein, die selbst Norren
als „kriminell“ bezeichnen würden.
Der Mörnis-Kult
Die Norren verehren Mörnis die Vielarmige, die ewig hungrige und gierige Herrin des Meeres, die in ihren Unterseepalästen die Reichtümer
der Welt hortet. Dem Volk der Norren ist die Krakengöttin offenbar äußerst wohlgesonnen und sie unterstützt deren „geschäftliche“
Unternehmungen mitunter gar tatkräftig durch direkte oder indirekte göttliche Einwirkung – gegen mehr oder weniger großzügige Spenden,
versteht sich.
Die Mörnis-Priesterschaft fungiert gewissermaßen als Steuereintreiber. Normalerweise haben Norren eine tiefempfundene Abneigung
gegenüber der Zahlung von Steuern. Immerhin leisten sie innerhalb der bundgenössischen Gilden ihren Beitrag zur Finanzierung
gemeinnütziger Einrichtungen, von denen sie auch profitieren, wie z.B. durch die Ausbildung ihrer Nachkommen – wenn auch diese Zahlungen
nur widerwillig erfolgen. Handelt es sich jedoch um eine Investition in Mörnis' göttliche Gunst, sieht die Sache schon ganz anders aus.
Je großzügiger die Spende an Mörnis ausfällt, umso eher ist die Göttin bereit, ihre Unterstützung angedeihen zu lassen. Die Priester der
Mörnis agieren als Verwalter der eingegangenen Zahlungen und halten akribisch fest, wer wann welchen Betrag mit welcher Absicht an die
Göttin gespendet hat und werden die Anliegen der Bittsteller an die Göttin weiterleiten. Weiterhin sind sie auch mit der Schlichtung von
Streitigkeiten unter den Norren befasst. Freilich sind sie gern dazu bereit, gegen eine Spende an Mörnis einen Prozess zu Gunsten einer
bestimmten Seite zu entscheiden.
So unwahrscheinlich es auch klingen mag, wenn man den Eindruck zugrunde legt, den man bisher von den Norren gewonnen hat: Die
Mörnis-Priester arbeiten tatsächlich zum Wohle der Göttin und wirtschaften nicht in die eigene Tasche. Denn Mörnis wacht über ihr
Eigentum und bestraft all jene, die es ihr vorenthalten wollen. Wenn ein Bittsteller allerdings die besondere Dringleichkeit seines
Anliegens beim zuständigen Priester durch eine kleines Bestechungsgeld unterstreichen will, so geht dieses ungeahndet in den
Privatbesitz des Priesters über.
Die Hierarchie der Mörnis-Priesterschaft gliedert sich in drei Stufen. Junge Otkabeks, die sich dem Dinest an der Göttin
verschrieben haben, beginnen als sogenannte Bajeks, Adepten, die vorrangig für Haushaltsdienste und zur Unterstützung bei
kultischen Zeremonien eingesetzt werden.
Haben sie sich vor Mörnis als würdig erwiesen, werden sie zu Grijeks geweiht, dürfen nun Kulthandlungen vollziehen, nehmen die
Spenden der Bittsteller entgegen und verwalten sie – und sie sind vor allem für die Sicherung, Bewachung und Verteidigung der
angesammelten Reichtümer in den Mörnis-Tempeln verantwortlich.
Die von Mörnis persönlich auserwählten Grijeks schließlich nennen sich Mörneks, die in die Mysterien eingeweihten
Abgesandten der Göttin, welche in ihrem Namen sprechen und das Privileg genießen, die angesammelten Schätze zu den geheimen göttlichen
Schatzkammern in Mörnis‘ untermeerischen Palästen liefern zu dürfen.
Durch ihren Status wird den Mörnis-Priestern ebenso Respekt entgegengebracht wie den Norren, die Reichtümer horten und Prunk zur Schau
stellen. Auch auf diesem Wege ist eine Reife zum Bokafek zu erreichen. In der Regel geht die Weihe zum Grijek mit der
Geschlechtsreife einher.
Kalch-norren bei Spielbeginn:
Herkunft (W20): |
20-9 | Gildenausbildung (W6) |
6 |
Bokafek |
3W20+5 GS, eigenes Schiff |
5-4 |
Vertrauter eiens Bokafek |
5W20+50 BS |
3-1 |
Einfacher Otkabek |
10W6+10 BS |
8-4 |
Ausbildung im Ausland (W6) |
6 |
Bokafek |
2W20+5 GS, eigenes Schiff |
5 |
Vertrauter eines Bokafek |
3W12+40 BS |
4-1 |
Eiinfacher Otkabek |
5W8+5 BS |
4-3 |
Mörnis-Priesterschaft (W6) |
6 |
Grijek |
2W20 GS |
5-1 |
Bajek |
3W12 BS |
2-1 |
Gildenlose |
|
Freibeuter, Schmuggler |
W20 GS |
Äußerliches
Größe: 170 + 4W6 cm
Gewicht: Größe -120 kg
Farbe der Kopfsprenkel (W20): 1-3 weiß, 4-7 gelb-orange-rot, 8-14 gelb-grün-blau, 19-20 türkis-dunkelblau
Augenfarbe (W20): 1-4 eisblau, 5-10 rotviolett, 11-14 purpur, 15-20 schwarz
Rassenspezifische Modifikationen
KO +20, MR +20
FM <50, MO >65
HG >50
GS (im Wasser)×2
alle Sinne an Land -30 |
|
Altersstadien:
0
bis 30 |
I
ab 30 |
II
ab 40 |
III
ab 50 |
|
|
Gestaltung der Fertigkeiten
Selbstverständlich ist ein Norre vornehmlich ein Wesen des Wassers, weshalb die Fertigkeiten Schwimmen und Tauchen zur Grundausstattung
gehören. An Land bewegt er sich auf seinen Muskelsträngen, die den Körper stützen, mühsam und schwerfällig. Allerdings ist er in der
Lage, sich mit seinem biegsamen und elastischen Körper in engste Winkel zusammenfalten oder durch schmale Spalten zu zwängen. Falls er
nicht der Völlerei erlegen ist und noch über einen schlanken Wuchs verfügt. An Land besteht zusätzlich die Gefahr, dass ein Norre je
nach Umfeld beginnt, nach 5-10 Stunden ohne ausreichende Befeuchtung auszutrocknen. Danach erleidet er alle 5 Minuten einen SP.
Fertigkeiten, die mit viel anstrengender Bewegung an Land verbunden sind, wie z.B. Klettern oder Gaukeleien, sind ihm recht unangenehm,
ebenso wie sämtliche Natur-Fertigkeiten.
Da ihm der Handel geradezu angeboren ist, fühlt er sich bei Fertigkeiten wie Rechnen, Feilschen und Schätzen in seinem Element. Seine
intrigante Ader mag bei Fertigkeiten wie Falschspiel und Giftkunde vorscheinen.
Zu magischen Fertigkeiten sind Norren grundsätzlich nicht fähig. Dafür ist ihre Magieresistenz pauschal um 20 Punkte angehoben.
Als Waffen benutzen die Norren gerne Peitschen, die mit Metallspänen versehen sind und klaffende Wunden reißen. Mitunter sind die Peitschen auch noch in Gift getränkt. Weiterhin bevorzugen sie Waffen, die mit scharfen Klingen versehen sind. Bei ihrer elastischen Haut haben Stiche und Schläge nur die halbe Schadenswirkung, während Schnitte die anderthalbfache Menge an SP verursachen.
Die Anzahl der Heilungspunkte beim Regenerationswurf ist pauschal um 3 Punkte erhöht.
Kalch-norren im Spiel
Protzig, prahlerisch, habgierig, eigensüchtig, ehrgeizig und dreist – das ist die Art der Norren. Größtenteils Eigenschaften, die so gar
nicht in die schöne heile Welt des Städtebundes mit ihrem Sinn fürs Gemeinwohl passen wollen. Die Norren gehören deshalb auch nicht so
recht dazu. Sie leben gerne dort, weil sie die Sicherheit und den Komfort der Städte und ihrer Häfen schätzen. Sie nehmen die Aspekte
der Gilden in Anspruch, die ihnen nützen und bieten Austausch dafür ihre Dienste als Seefahrer, doch können und wollen sie nicht Teil
des bundgenössischen Gesellschaftssystems werden. Beide Seiten haben sich mit diesem Umstand arrangiert und leben mehr oder weniger
friedlich nebeneinander her.
Ein Norre verspürt kaum Verlangen, tiefergehende Beziehungen zu Nicht-Norren einzugehen, da dies ihn in seinem Streben nach hormonell
indizierten Respektsbekundungen nicht weiter bringt. Seine Beziehungen zu Außenstehenden werden rein geschäftlicher Natur sein. An der
Schließung von Freundschaften besteht kaum Interesse – es sei denn, der Norre verspricht sich davon einen materiellen Vorteil. So hat er
keinerlei Skrupel, jeden hinters Licht zu führen, der dies mit sich geschehen lässt.
Unter seinesgleichen ist ein Norre zuvorkommend und unterwürfig gegenüber Höhergestellten, da er um deren Gunst wirbt (und vielleicht
sogar hofft, der Respektsperson heimlich eins auswischen zu können). Gegenüber Untergebenen legt er herrscherisches Verhalten an den Tag.
Gleichgestellte sind die potentiell gefährlichsten Konkurrenten und werden zwar höflich behandelt, aber bei der nächstbesten Gelegenheit
hintergangen und in die Pfanne gehauen. Ein Norre erwartet regelrecht, betrogen zu werden und ist ziemlich enttäuscht, wenn noch nicht
einmal der Versuch gemacht wird. Denn wenn er es nicht wert zu sein scheint, hintergangen zu werden, dann wird er auch nicht respektiert.
Zumindest aus Höflichkeit sollte man einen kleinen Schwindel versuchen. Auch wenn dieser mit ziemlicher Sicherheit schnell durchschaut
wird.
Typische Zitate
„Das ist meins!“
„Genug ist niemals genug.“
„Ich bin nicht hier, um etwas zu kaufen, sondern um es mir zu nehmen.“
„Wer Gold hat, kann sich keine Skrupel leisten.“
Typische Namen
Ein Norre erhält einen Namen, sobald er aus dem Wasser gestiegen ist. Beim Aufstieg zum Bokafek kann er einen neuen Hauptnamen
wählen, der oft mit respekteinflößenden Beinamen (der Prächtige, der Prunkvolle, der Glänzende, der Walfresser ...) versehen ist.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden bei der Namensgebung ebenso wie im Alltagsleben nicht gemacht.
Vornamen: |
Bimflaf, Blagöd, Brögni, Bydwey, Casyk, Chadlyf, Dolex, Fayga, Gioltnir, Hadfal, Ilgh, Japaysh, Kassausch, Lyaaf, Mosit, Mrongalt,
Nezabud, Oibke, Oimeret, Pulggdn, Quonno, Rifabid, Schryd, Shurb, Suhtö, Teko, Torschewil, Tyflag, Uchjom, Ümal, Ürötnig, Vürop,
Vüshög, Yalmesk, Ymitch |
(me)
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